Lügen

Nein, hör auf zu schreiben und zu denken und zu tun und zu reden und zu fühlen. Einfach nur sein, da sein und nichts sonst, sei da und sei nicht du, sei wie es ist.

Übertrieben? Zu schwach? Mitgefühl, oder Egoismus pur? Was ist es? Was sind Gefühle? Sind es Gedanken? Wie verhält man sich? Wie schaut man? Wie redet man? Oder denkt man? Einbildung? Wahrheit? Lüge?

Liebe? Liebe gleich Schmerz? Nicht immer, aber immer irgendwann. Oder nicht? Bis man selbst geht. Dann ist der Schmerz woanders. Und die Liebe?

Hoffnung, Glaube… Gefühle… Glauben und Beten mit starken Gefühlen… Wahrheit oder Illusion?

Was ist denn Richtig? Hinsehen oder wegschauen? Hoffen oder akzeptieren? Kämpfen oder warten? Reden oder schweigen? Zurück oder nach vorne schauen?

So viele Fragen, so viele Antworten.
Keine Wahrheit, Keine Lügen.

Bin ich hier? Bin ich wach? Stark oder schwach? Was ist übertrieben, und was zu wenig? Weiß man was man fühlt? Oder zu fühlen hat? Vergleichen und identifizieren wir? Oder kommt es aus dem Herzen? Wo führen die Wege hin? Bedeutet Schicksal Schmerzen?

Bedeutet Glaube gleich Enttäuschung? Doch Akzeptanz dann nicht auch Schwäche?

Noch ein letztes Mal…

Sie saß in diesem dunklen Raum, der sich hinter all den anderen Räumen befand, und hielt ihre Hände schützend über die kleine Flamme. Ihre Hände zitterten und panische Angst spiegelte sich in ihrem Augen. Die Wände des Raumes waren mittlerweile mit Eis bedeckt. Früher einmal, war die Flamme groß genug um den ganzen Raum zu erhellen und zu erwärmen, doch sie war kleiner geworden. Es kostete sie ihre ganze Kraft das Feuer am Leben zu erhalten. Es durfte nicht erlischen, ohne dieses Feuer würde alles zu Eis erstarren. Doch ihr fehlte die Quelle. Sie wusste nicht mehr woher sie die nötige Energie für dieses Feuer nehmen sollte… Wenn sich nicht bald etwas tat, ein neues Licht erschien, oder auch nur ein Schimmer der Hoffnung… dann konnte sie für nichts garantieren. Sie war müde… Sehr müde… Die Zeit raste… Sie vergaß die Zeit, wusste nicht mehr wie lang sie schon dort saß… wusste nicht wie lange sie es noch ertragen könnte. Aber eins wusste sie. Sobald die Flamme verschwindet, würde auch sie verschwinden, und all die anderen. Eine lange Geschichte würde zu Ende gehen. Ohne, dass das wofür sie alle leben, begonnen hatte.

Übrig bliebe nur noch ein Schatten, der durch die Welt tanzt und den Regeln der Sinnlosigkeit folgt, ohne jemals die vollkommene Erfüllung von der Sie alle ihr Leben lang geträumt hatten, zu finden.

Früher einmal… da war alles so klar. Es gab keine Zweifel. Ein Blick in den Horizont genügte, um jede Gewissheit zu stärken. Um den Glauben zu finden, Energie zu schöpfen und Wege zu kennen. Klar es war immer auch eine Art Sehnsucht dabei, doch diese Sehnsucht von damals war eher eine Quelle der Kraft. Heute ist sie die Kälte, die das Feuer erstickt. Der Horizont hat sich verdunkelt. Sie konnte nun keine Klarheit mehr finden… Es war nur noch Kalt. Jede Hoffnung entglitt, floss durch die Finger wie Sand. Der Gedanke an die Klarheit von früher schmerzte wie ein Dolch in der Brust. War es Angst? Oder Trauer? Der Schmerz raubte ihr die Luft. Jeder Atemzug fiel ihr schwer. Ihr Herz schmerzte zu sehr. Das denken wurde mittlerweile schon zu viel. Tränen füllten ihre Augen und Sie richtete all ihre Kraft und Konzentration mit aller Macht darauf die Flamme noch ein bisschen länger am Leben zu erhalten. Nur noch ein bisschen… Einen Moment… Einen Augenblick… bevor sie alles verlieren würde…

Sie klammerte sich so sehr an dieses Feuer… Sie hatte doch nichts anderes… Sie brauchte es, um zu existieren…

Das Feuer erlosch und die Glut war der letzte Funken… das letzte Licht… die letzte Wärme Quelle. Ein schluchzen kam aus ihrer Kehle. Und die Tränen flossen ihr unaufhaltbar über das Gesicht.
An der eisigen Wand war ein kleines Mädchen zu sehen. Zusammen gekauert saß es da. Leichenblass mit geschlossenen Augen und blauen Lippen. Einen Teddy in ihren Armen. Auch er konnte ihr nicht die Wärme geben, die es brauchte.

Mit ihrer allerletzten Kraft, nahm Sie alle Energie die sie noch hatte, um die Glut noch einmal zu entfachen… um das Feuer noch einmal brennen zu sehen.
Doch für wie lange? Einen Augenblick? Ein paar Sekunden?

Die Legende

Der Alte Vogel, einst Eule genannt, blickte in die jungen aufgeweckten Gesichter der Spatzen. Sie blickten ihn alle neugierig an, wollten seine Geschichte hören. Der alte Vogel seufzte und sprach: „Kinder, ich lebe nun schon sehr lange, und habe nicht mehr viel Zeit. Doch ich hörte einst von einer Legende, die man sich zu meiner Jugend erzählte…“ Mit gierigen Blicken verschlangen die jungen Spatzen jedes Wort und lauschten leise… „ Dort hieß es, das wir einst hoch in den Lüften schwebten, so das niemand uns erreichen konnte. Wir beherrschten den Himmel, so sagte man und konnten uns in den Wolken verstecken.“ Einer der jüngeren Spatzen sprang aufgeregt hin und her „Ehrlich? Da oben? So wie die Bienen?“ Der alte Vogel lachte, „Noch viel höher, als die Bienen!“ Die Spatzen machten große Augen. Ein sehr kritischer aber fragte „ Wie kann es dann sein das wir nun nur laufen können, und nach unserem Essen im Boden suchen? Wenn ich fliegen könnte, würde ich damit doch nicht aufhören, das wäre ein Rückschritt, und das macht keinen Sinn in der Natur.“ Der alte Vogel blickte ihn ruhig an. „In der Legende hieß es, es gab ein paar machtgierige Vögel, die sich dachten, wenn nur sie fliegen könnten, hätten sie die Oberhand, und die Kontrolle… So das alle anderen auf sie angewiesen seien. Und so schmiedeten sie einen Plan. Da sie bereits viel Macht hatten, gaben sie den anderen Vögeln Aufgaben, die scheinbar Lebensnotwendig waren. So hatten die meisten Vögel viel auf dem Boden zu erledigen… Nahrung in der Erde suchen, Höhlen für schlechte Zeiten bauen, heruntergefallene Äste sammeln und noch viel mehr. Den meisten Vögeln blieb keine Zeit mehr, um herum zu fliegen, denn die Machtgierigen machten ihnen Druck. Sorgten dafür das sie glaubten, um so mehr sie arbeiteten, um so besser wäre ihr Lebensstandart. Viele der Vögel kamen auf die Idee ihre Nester in den Höhlen statt in den Bäumen zu bauen, denn dann hätten sie mehr Zeit, um gleich mit der Arbeit zu beginnen. Und so kam es das Manche von ihnen gar nicht mehr flogen und ihre Kinder es nicht mehr lernten und deren Kinder schon kaum wussten, das sie es könnten. Der Plan der Machtgierigen ging auf, und vom Himmel aus konnten sie alle im Auge behalten. Bald schon wusste niemand mehr das es hoch oben im Himmel Vögel gab, und das fliegen vergaß man nach und nach…“ Der jüngste der Spatzen sah ihn traurig an „ Was für eine furchtbare Geschichte, aber wir bräuchten Flügel um zu fliegen…“ „Macht die keine Sorgen“ sagte ein älterer der Spatzen. „Wir können froh sein, dass wir zwei Beine haben! Und Legenden sind zum Glück nur Legenden. Sie sind nicht wahr.“ Der alte Vogel blickte ihn traurig an, und schloss seine Augen um zu schlafen. Die Spatzen liefen zurück zu ihrer Höhle, ohne zu Wissen, das sie mit einer einfach Bewegung nicht nur Beine, sondern auch Flügel hätten, mit denen sie einst den Himmel beherrschten.

Falsch

Wenn etwas Falsches, plötzlich Real wird… Dann hinterlässt es etwas Leeres. Denn wenn man von Anfang an wüsste, dass es real ist… Würde man anders handeln, bzw. andere Dinge sagen. Denn falsche Worte, sind leere Worte.

Einsamkeit

„Es fühlt sich nicht besonders gut an.“ Sie schwenkt das Glas Rotwein und trinkt einen Schluck. Dann grinst sie ironisch. „Obwohl es das ein bisschen leichter macht, nicht wahr?“ Ihr blickt richtet sich irgendwo in die Ferne, und sie schweigt eine Weile.

„Ich habe das Gefühl, wenn ich draußen bin, starrt mich jeder an… kennst du das?“ Sie zündet sich eine Zigarette an. „Obwohl mein Verstand mir etwas anderes sagt, fühle ich mich die ganze Zeit beobachtet und höre wie sie über mich fluchen. Alle fluchen sie. Es macht mich wahnsinnig!“ Sie lacht laut. „Ist das nicht irre? Ich denke ständig alle hören meine Gedanken, ich weiß nicht warum, aber ich versuche andauernd alles dafür zu tun, dass bloß niemand etwas schlechtes denkt, und gleichzeitig denke ich, dass ich es nur noch schlimmer mache. Und in Wahrheit bemerkt mich wahrscheinlich nicht einmal jemand!“ Ihr lachen wird noch lauter, der Schall des Lachens hallt in dem leeren Zimmer zurück, als sie abrupt aufhört. Ihr Blick wirkt mittlerweile ziemlich amüsiert. “ Ach man, was ich für Ziele hatte… früher einmal. Aber die Zeit ändert einen, nicht wahr? Ich meine, natürlich habe ich diese Ziele immer noch, aber du kennst das ja.“ Während sie spricht wandert ihr Blick wieder an einen anderen Ort. Sie zieht an ihrer Zigarette und pustet den Rauch langsam aus, beobachtet seinen Weg. Er verteilt sich langsam im Zimmer, wird immer größer, bis er schließlich nicht mehr zu sehen ist. „Wie symbolisch, nicht wahr?“ Ihre Stimme wirkt heiser, sie räuspert sich. „Ich räuspere mich viel zu oft.“ Sie lächelt wieder. „Ich habe mal gelesen, das es den Stimmbändern schadet… Aber ich verliere andauernd die Stimme. Vor allem unter Menschen, in den wichtigsten Situationen.“ Sie lacht kurz. „Das klingt immer so dämlich wenn jemand etwas fragt und ich krächze vor mich hin. Total erbärmlich!“ Ihre Hände zittern doch Sie bemüht sich um ihr Lachen. Es klingt verzweifelt. Der Raum ist leer und still, bis auf das konstante Tropfen des Wasserhahns. Sie steht auf und schließt die Gardinen.

„Die Sonne hat geblendet. Also schau nicht so, mir geht es gut.“ Sie versucht vergeblich ihrem Spiegelbild die Tränen wegzuwischen. Sie gibt auf, steht auf und schenkt sich erneut Rotwein ein. „Naja, vielleicht habe ich mich auch ein bisschen beobachtet gefühlt.“ Sagt sie lächelnd und trinkt das Glas mit einem Schluck aus.

Traurig sein ist einfach

Manchmal sehne ich mich zurück, zurück zu Zeiten wo ich unglücklich war. Traurig sein ist einfach… traurige Musik hören, den Schmerz in sich immer größer werden lassen, sich selbst in den Schatten stellen. In Traurigkeit versinken. Es war einfach… Es mag irre klingen.. aber so kommt es mir vor… Ich hab mich damals hängen lassen… Mich den dunklen Seiten dieser Welt hingegeben, mich selbst aufgegeben… vorgegeben zu kämpfen. Aber war das wirklich ein Kampf den ich geführt habe?
Nein… Es war einfach.
Texte über mein Leid schreiben. Musik hören die mir aus der Seele spricht. Das alles will ich nicht mehr. Ich kann das ganze Leid um mich herum nicht ertragen, wie sollte ich da noch mein eigenes ertragen? Ich habe mir vorgenommen glücklich zu sein. Und das ist der wahre Kampf. Ich stehe jeden Tag auf, und fühle mich wie gelähmt. Doch ich bewege mich und zwinge mich, gönne mir keinen Tag.  Ich gehe zur Arbeit, und zeige jedem mein Lächeln. Ich möchte jedem zeigen wie einfach es ist. Ich bin umringt von kranken Menschen. Ihnen allen zeige ich mein lächeln. Ich höre keine traurige Musik, Ich höre glückliche Musik die ich mit singe. Ich höre sie so oft das sie mich den ganzen Tag als Ohrwurm begleitet. Ich atme jeden Tag die frische Luft ein und freue mich dafür das ich lebe. Ich sage mir in Gedanken ganz laut „Ich bin froh und dankbar das ich Lebe.“. Ich mache mir bewusst, wie gut ich es doch habe. Das ist auch das, was ich mir von anderen anhören muss. „Wie gut du es doch hast.“ Ja, sage ich dann und lächel. Weil es so ist. Und ich fühle mich so schwach. Jeden Tag fühle ich mich so schwach und müde. Aber ich mache weiter. „Es ist gestern spät geworden!“ sage ich dann, und lächel. Hoffe das es zur Realität wird, war es doch gar nicht spät. Aber ich bin ein glücklicher Mensch. Und nur wenn ich es heute bin, kann ich es auch später einmal werden. Ich versuche jeden Tag all den traurigen Menschen um mich rum ein stückchen Kraft zu geben. Ein bisschen Glück. Das kann man doch nur als Glücklicher Mensch. Ich zeige ihnen allen, das ich eine Sonne bin, durch nichts zu erschüttern. Selbst wenn ich dafür noch mehr kämpfen muss.
Ich bin nicht mehr traurig. Ich höre keine Musik mehr. Und ich weine auch nicht mehr. Ich sitze auch nicht mehr nur so da. Bin immer beschäftigt. Stehe jeden Tag auf.
Habe ich den einfachen Weg gewählt? Nein, das habe ich nicht. Es ist der schwierigste den ich je gegangen bin. Aber er fühlt sich richtig an.

Der verbotene Brief

Der verbotene Brief, ist ein Brief der nicht existiert und niemals existieren wird.
In diesem Brief stehen dinge, die die Welt niemals erfahren wird… niemals erfahren darf.
Zeilen voller Gefühl und Zorn.
Voller Verrat und Illusion.
Voller Hass und voller Vertrauen.
Voller Angst und Realität.
Diese Zeilen würden das Gleichgewicht zerstören. Sie würden alles verändern. Eine Veränderung, die meine Welt nicht ertragen kann.
Der verbotene Brief ist ein Brief voller Schmerz. Schmerz der mein Herz verbrennt. Mein Herz muss diese Flammen ertragen, Meine Welt ist zu instabil.
Hätte ich zwei Seelen, wäre eine dir komplett verfallen.

Die Wüste

Ein riesig großer weißer Sandstrand, eine Wüste, umgibt das junge Mädchen, welches mit leeren Blick in die Ferne schaut. Ein eisiger Wind trägt einzelnen Sandkörnern ihren Weg. Die Haare des Mädchens wehen sanft im Wind.
Der Himmel ist klar und Schwarz. Kein Stern ist zu sehen. Die Wüste streckt sich ins unendliche. Es ist gar nichts zu sehen. Nichts außer dem weißen Sand und dem schwarze Himmel… und dem Mädchen.
Sie blickt in eine Richtung und geht mit langsamen Schritten in diese… Nach einigen Stunden bleibt sie wieder stehen. Dreht sich ein paar mal im Kreis, und läuft wieder in eine andere Richtung… So geht es Stunden, oder Tage… oder Jahre.
Doch der schwarze Himmel bleibt schwarz. Und die Wüste verändert sich nicht. Ab und zu scheint es als wäre es wärmer geworden, doch die Gewohnheit trügt das Gefühl…
Irgendwann kommt sie an ein Meer. Es scheint endlos und schwarz wie der Himmel, der es verschlingt. Sie bleibt stehen. Ihr Blick verändert sich nicht. Sie dreht sich um, und wandert weiter durch den Sand. Die Zeit verschlingt jedes Gefühl. Wie der Himmel das Meer und das Meer den Sand.

Nein, Ich verzeihe dir nicht.

Du stehst hinter mir, blickst mir über die Schulter, und siehst mir dabei zu, wie ich dafür kämpfe mein Leben aufzubauen. Mit viel Erfolg.
Du fragst mich, ob ich dir verzeihe.
Nein, ich verzeihe dir nicht. Ich weiß, es ist 5 Jahre her. Aber trotzdem verzeihe ich dir nicht.
Du weinst. Es ist mir egal. Deine Tränen sind mir egal.
Wieso kannst du mir nicht verzeihen? Fragst du…
Ich antworte nicht. Ich weiß genau, das ich dir niemals verzeihen werde. Niemals. Ich hasse dich abgrundtief.
Die ganze Zeit stehst du hinter mir, und beeinflusst mich, in allem was ich tue. Und ich? Ich kann dich nicht erreichen. Ich könnte alles tun, es würde dich nicht beeinflussen. Und doch tust du es jederzeit.
Die einzige Möglichkeit die ich habe ist, dich gehen zu lassen. Ich könnte dich verschwinden lassen. Für immer. Dafür bräuchte ich dir nur verzeihen.
Aber das kann ich nicht. Ich werde dir erst verzeihen, wenn ich dir das Herz raus gerissen und deine Seele verbrannt habe. Erst wenn ich dich von innen heraus zerstört und dein Leben aus dir heraus gesaugt habe. Wenn ich dich 10 mal erschossen und 100 mal mit dem Messer erstochen habe. Erst wenn ich mit dir tauschen kann, deine Taten rückgängig machen kann, und dich vollkommen verändert habe. Erst dann, Nein, nicht einmal dann, könnte ich dir verzeihen. Du siehst mich an und begleitest mich. Begleitest mich zur Arbeit, und siehst mir zu. Schläfst neben mir ein, und erscheinst in meinen Träumen.
Lass mich gehen, sagst du. Lass die Vergangenheit ruhen, sagt dein Blick.
Nein, das werde ich nicht. Sage ich.
Das kann ich nicht. Und das habe ich akzeptiert. Ich habe akzeptiert, das ich dich nicht gehen lassen kann. Weil ich dir nicht verzeihen kann. Denn egal was ich tue, ich kann nicht loslassen… Ich kann nicht von dem loslassen, was du mit deinem selbstzerstörerischen Verhalten zerstört hast. Ich kann es nicht. Nein, ich verzeihe dir nicht.
Ich weiß, es sollte einfach sein. Doch ich habe ihn gesehen. Ich habe diesen Weg gesehen. Und weißt du was? Ich sehe ihn immer noch. Ich sehe ihn vor mir. Ich sehe wie er neben mir her läuft. Sein süßer Geruch ist mir sehr nah. Aber ich erreiche ihn nicht. Denn er läuft gemeinsam mit dir… Ich kann ihn nicht erreichen, so wie ich dich nicht erreiche.
Und deine Stimme flüstert mir ins Ohr, was ich schon lange weiß, dass ich ihn niemals mehr erreichen kann.
Das weiß ich. Und Schuld daran bist du. Viele Wege kann ich beschreiten. Aber keiner gefällt mir so wie er. Denn er war meiner, meiner ganz allein. Und egal was ich tue. Egal wie ich mich fühle. Dieser schwarze brennende Klumpen in meiner Brust verschwindet einfach nicht. Und du allein bist daran Schuld. Du allein.
„Wenn du mir verzeihst, bin ich weg.“ Sagst du. Sagen alle. Ich weiß. Man sollte die Vergangenheit Ruhen lassen. Man kann sie nicht verändern. Und deswegen sollte man in die Zukunft blicken. Wie oft habe ich das schon gehört. Wie oft habe ich mir schon gedacht das ich das nicht akzeptieren kann.
Hast du gehört? Ich kann es nicht akzeptieren!
Ich drehe mich, um dir, meinem früheren Ich, ins Gesicht zu schlagen. Meine Hand gleitet durch dich hindurch, denn du gehörst zu einer anderen Zeit. Ich kann dich nicht erreichen. Doch du erreichst mich jeden Tag.
Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, fange meine Tränen auf, hebe meinen Kopf und lächle.
Denn nie wieder, werde ich mir selbst erlauben, irgendetwas zu zerstören…

Nein, ich verzeihe mir nicht.