Die bittere Süße der Dunkelheit ist für mich ein wichtiger Teil meines Lebens. Mit Faszination beobachte ich meine Melancholie und das reichhaltige Farbenspiel der emotionalen Vielfältigkeit, die manch traurige oder tiefsinnige Gedanken mit sich bringen. Eine pinke Welt aus Diamanten war noch nie meine Welt. Mich selbst zu kontrollieren langweilt mich. Die verrückte, durchgeknallte, sprunghafte, unkontrollierte Gefühlswelt der Menschen interessiert mich. Mich selbst in diese hinein zu begeben, gibt mir den Anstoß zu kämpfen und nach vorne zu blicken. Ich verfluche meine Gefühle nicht. Ich bin sogar der Überzeugung, das genau dieses Facettenreichtum in meiner Natur liegt. In der Natur des Menschen?
Gedanken
Gerade die Gefühle von denen ich oft beherrscht bin, die Gedanken die mich lenken und die Kontrolle die ich abgebe, hält mich am leben. Es ist das, was mein Leben spannend macht und meine Gedanken beflügelt. Das ich alles in Frage stelle eröffnet mir neue Sichtweisen.
Ich betrachte mein Leben als eine Geschichte. Was erwarte ich von einer Geschichte? Emotionen, Facettenreichtum, unkontrollierte Gefühlsausbrüche, Spannung und einen ganzen Haufen von undurchschaubarem Gedankenchaos. Ich will kein perfektes Leben. Perfekte Leben erschrecken mich. Was heißt schon perfekt? Ich spreche von einem Leben, wo immer alles so geschieht wie es sein soll, wo mir alles entgegenfliegt und ich alles bekomme was ich haben möchte. Mein letzter Gedanke soll nicht sein: „Ich hatte alles was ich wollte.“ Mein letzter Gedanke soll sein: „Ich habe trotz allem einen aufrechten Gang gehabt und das beschützt was mir am Herzen liegt.“
Für mich gibt es richtig und falsch nicht. Ich denke alles ist auf irgend eine Weise richtig. Ich respektiere jeden Gedanken und jeden Glauben. Ich erwarte von niemandem meine Gefühle und Gedanke zu teilen… Aber das bedeutet nicht, das ich keine Erwartungen habe. Natürlich habe ich Erwartungen. Jeder von uns hat diese… Von den Menschen die mir Nahe stehen, erwarte ich das sie mir zu hören. Das sie meine Einstellung respektieren, das ich mich austauschen kann und sie mir Verständnis entgegenbringen. So wie ich auch stets mein Bestes gebe dies zu tun. Ich erwarte das sie mich Leben lassen, mir meine Welt so lassen, wie ich sie sehe. Mir meine kleine Welt in meinem Kopf lassen.
Ich gehe sogar soweit zu sagen, wer mich liebt, der schätzt eben diese Art und Weise wie ich lebe und denke. Denn das verstehe ich unter liebe. Wie kann ich jemanden lieben, dessen Gedanken und Sichtweisen ich nicht akzeptieren kann? Was würde ich denn dann genau lieben?Vielleicht mich selbst, wenn ich sehe wie ich damit umgehe? Oder etwa die Vorstellung wie jemand sein könnte? Meine Versuche denjenigen zu verändern? Oder nur das äußerliche? Nein das ist keine wahre Liebe.
Ich will mein Leben in vollen Zügen genießen. Ich will aus vollem Herzen lachen. Ich möchte furchtbar weinen, ich möchte mal richtig wütend sein, oder einfach nur da liegen und gleichgültig an die Wand blicken, oder sehnsüchtig den Horizont suchen. Ich will die intensive Energie meiner Gefühle auskosten und in im ganzen Körper spüren. Das ist der Ursprung meiner Energie und der Ursprung meiner Kreativität. Das ist mein Feuer.
Und es brennt lichterloh.